Versicherungen

Jahresfrist des Widerrufs nach § 5 VVG a.F.

Der kla­gen­de Ver­si­che­rungs­neh­mer begehrt von dem beklag­ten Ver­si­che­rer Rück­zah­lung geleis­te­ter Ver­si­che­rungs­bei­trä­ge einer fonds­ge­bun­de­nen Lebens­ver­si­che­rung. Hin­ter­grund ist ein meh­re­re Jahre nach Abschluss des Ver­si­che­run­sgs­ver­tra­ges erklär­ter Wider­spruch nach § 5 a VVG in der alten Fas­sung. Der BGH stellt fest, dass bei nicht ord­nungs­ge­mä­ßer Beleh­rung das Wider­spruchs­recht hin­sicht­lich eines Ver­si­che­rungs­ver­trags nicht ein Jahr nach der ers­ten Prä­mi­en­zah­lung erlischt, son­dern noch Jahre spä­ter gel­tend gemacht wer­den könne. Der Anspruch auf Prä­mi­en­rück­zah­lung folgt dem Grun­de nach aus § § 812 Absatz 1 Satz 1 Alt. 1 BGB. Der zwi­schen den Par­tei­en geschlos­se­ne Ver­si­che­rungs­ver­trag schafft kei­nen Rechts­grund für die Prä­mi­en­zah­lung. Er ist infol­ge des Wider­spruchs des Klä­gers nicht wirk­sam zustan­de gekom­men. Der Wider­spruch, so der BGH, war — unge­ach­tet des Ablaufs der in § 5 a Abs. Absatz 2 Satz 4 VVG a.F. nor­mier­ten Jah­res­frist — recht­zei­tig. Dies folge aus einer richt­li­ni­en­kon­for­me Aus­le­gung der Vor­schrift.

BGH, Urteil vom 14.01.2015 — IV ZR 433/14

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