Wettbewerb und geistiges Eigentum

Parodie im Sinne des Urheberrechts

Der EuGH hat sich in einer aktu­el­len Ent­schei­dung mit der Frage befasst, wann eine Par­odie im Sinne der Urhe­ber­rechts­richt­li­nie vor­liegt. Neben einer Begriffs­be­stim­mung führt der EuGH hin­sicht­lich der Zuläs­sig­keit aus, dass stets auch eine Abwä­gung mit den Rech­ten der par­odier­ten Per­so­nen bzw. des ursprüng­li­chen Urhe­bers erfor­der­lich ist. Eine Dis­kri­mi­nie­rung wegen Rasse, eth­ni­scher Her­kunft und Haut­far­be ist euro­pa­recht­lich ver­bo­ten. “Unter die­sen Umstän­den”, so der EuGH, habe der Rech­te­inha­ber grund­sätz­lich ein berech­tig­tes Inter­es­se daran, dass das geschütz­te Werk nicht mit einer sol­chen Aus­sa­ge in Ver­bin­dung gebracht wird. Des Wei­te­ren muss bei der Anwen­dung der Aus­nah­me für Par­odien im Sinne von Art. 5 Abs. 3 Buchst. k der Richt­li­nie 2001/29 in einem kon­kre­ten Fall ein ange­mes­se­ner Aus­gleich zwi­schen zum einen den Inter­es­sen und Rech­ten der in den Art. 2 und 3 der Richt­li­nie genann­ten Per­so­nen auf der einen und der frei­en Mei­nungs­äu­ße­rung des Nut­zers eines geschütz­ten Wer­kes, der sich auf die Aus­nah­me für Par­odien im Sinne die­ses Art. 5 Abs. 3 Buchst. k beruft, auf der ande­ren Seite gewahrt wer­den. Es ist Auf­ga­be des vor­le­gen­den Gerichts, unter Berück­sich­ti­gung sämt­li­cher Umstän­de des Aus­gangs­ver­fah­rens zu beur­tei­len, ob bei der Anwen­dung der Aus­nah­me für Par­odien im Sinne von Art. 5 Abs. 3 Buchst. k der Richt­li­nie 2001/29 — sofern die im Aus­gangs­ver­fah­ren in Rede ste­hen­de Zeich­nung die genann­ten wesent­li­chen Merk­ma­le der Par­odie auf­weist — die­ser ange­mes­se­ne Aus­gleich gewahrt wird.

EuGH, Urteil vom 03.09.2014 — C — 201/13

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